Osten und Südosten – Die malerische Gegend Kefalonias

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Antisamos Beach in Sámi

Die abwechslungsreiche Landschaft des Ostens und Südostens der größten Ionischen Insel Kefalonia zeichnet sich durch dezente Hügel und Berglandschaften, malerische Täler und charmante Buchten aus. Der größte Hafen in dieser Gegend und somit auch der zweitgrößte der Insel, ist der Hafen von Sami. Die gleichnamige Bucht spielte in der Antike eine bedeutsame Rolle für die Insel. Der Boden rund um Sami ist aufgrund der Nähe zum Ainos Berg sehr wasserreich und fruchtbar. Die Einwohner leben hier von der Landwirtschaft: Olivenöl, Zitrusfrüchte, Trauben, Feigen aber auch Honig und Käse.

Blick von Sami

Im Osten der Insel befinden sich einige sehenswerte Besonderheiten, wie die Drogarati-Tropfsteinhöhle oder der Melissani-See. Zahlreiche traumhafte Strände und einzigartige Buchten befinden sich an der Küste des Südostens. Durch eine überwältigende Schlucht gelangt man von Sami in Richtung Poros, von wo die Fähren nach Kyllini auf dem peloponnesischen Festland fahren.

Einiges hat auch der Südosten, Skala und Katelios, zu bieten: Neben schönen Stränden findet man hier auch viele kulturelle und historische Sehenswürdigkeiten, wie die römische Villa von Skala oder das Kloster Sissia, von dem man bei gutem Wetter einen gigantischen Ausblick auf die Nachbarinsel Zakynthos hat. Wussten Sie, dass die Katzennatter (Schlange) auf Kefalonia als Glückbringer gilt?

Das charmante Sami und dessen Umgebung im Osten Kefalonias

Sami

Der Ort Sami und seine Umgebung haben einiges zu bieten: türkises Wasser an den traumhaften Stränden, eine Hafenmeile mit Kleinstadtflair, und zahlreich hervorragende Restaurants und Tavernen. Die charmante Gegend ist bei den Urlaubern schon längst als ein attraktives Feriendomizil angekommen und ist durch den intensiven Fährverkehr auch nicht zu übersehen. Auf dem Berg oberhalb von Sami befinden sich noch Reste aus der antiken Zeit, als der Ort noch eine der vier autonomen Städte Kefalonias war. Im Gegensatz zu den anderen drei Städten leistet Sami Widerstand gegen die römische Invasion, was zur einer Plünderung und Versklavung führte. Der Hafen wurde in einen römischen Marinestützpunkt umfunktioniert, welcher heute am Meeresgrund liegt.

Antike Hafenanlage

Die antike Hafenanlage von Sami spielte schon früher eine bedeutende Rolle im Schiffsverkehr, denn hier war der römische Militärhafen zu finden. Heute liegt die Hafenanlage jedoch unter Wasser. Schnorcheln und schwimmen ist in der Hafenanlage gestattet, doch obwohl die Archäologischen Forschungen abgeschlossen sind, darf noch immer nicht getaucht werden.

Antike Stadtanlage

Auf den beiden Hügeln oberhalb des Ortes Sami befindet sich eine antike Stadtanlage. Mehr wie ein Stadttor im Westen und ein Teil der Mauer südöstlich kann man außer dem Trümmerfeld nicht mehr sehen. Die 3,5 km lange Mauer verlief an der Küste entlang und umzingelte somit die ganze antike Stadt einschließlich der Akropolen auf den Hügeln. Bei der zweiten Akropolis wurde im Mittelalter eine Klosteranlage errichtet, von der heute allerdings ebenfalls nur mehr Ruinen übrig sind. Neben dem Kloster steht mittlerweile eine neue Kapelle. Von der Hügelkuppe aus hat man einen wunderschönen Ausblick über die Bucht von Sami.

Kloster Agrillion

Das Kloster Agrillion liegt auf einer Höhe von 180 m, nahe der charmanten Stadt Sami. Von dem Hügel aus hat man eine besonders schöne Aussicht auf die kleine Nachbarinsel Íthaka und Samis Bucht, was einen Besuch dieser Klosteranlage zu einem tollen Erlebnis macht. Die im Kloster lebenden Mönche sind stolz auf die mittelalterlichen Glockentürme, welche auch viele Urlauber fasziniert.

Kloster Agrillion

Antisamos Beach

Wenige Kilometer vom Hafen von Sami entfernt befindet sich der saubere und gut organisierte Strand Antisamos. Je näher man zum Strand gelangt, desto schöner wird der Ausblick – versprochen! Der Antisamos Beach ist für das besonders türkise, klare Wasser und die vielen Fische bekannt. Hier kann man verschiedene Wassersportarten ausüben: Segeln, Tauchen oder Schnorcheln.

Antisamos Beach

Drogarati-Tropfsteinhöhle

Die einzigartige Drogarati-Tropfsteinhöhle wurde vor rund 300 Jahren nach einem Erdbeben entdeckt, das den Eingang der Höhle freischüttete. Im Inneren findet man von der Decke hängende und durch Regen entstandene Stalaktiten. Es herrscht eine konstante Temperatur von 18° Celsius und die Luftfeuchtigkeit liegt bei etwa 90%. An die außergewöhnliche, 900 m² große Höhle grenzt ein 2 km langes Labyrinth, das aus zahlreichen Gängen und Kammern besteht.

Drogarati Tropfsteinhoehle

Melissani-See

Die riesige Höhlenkammer in der sich ein unterirdischer See, der Melissani-See, befindet, liegt etwa 3 km nördlich der Ortschaft Sami. Das Wasser dringt in Felsspalten, beim sogenannten „Katavothres“ nahe Argostóli, ein und durchläuft ein 16 km langes, unterirdisches Höhlensystem. Dieses einmalige Naturphänomen wurde von österreichischen Geologen im Jahre 1963 gelöst und ist eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten auf Kefalonia.

Melissani See

Lake Avithos

Der „Lake Avithos“ zählte lange Zeit zu den Naturphänomenen auf Kefalonia, bis man das Rätsel des Sees, der am Ortsrand des Bergdörfchens Agios Nikolaos liegt, aufklärte: Es war einfach nicht möglich zu messen, wie tief dieser See wirklich war. Mit modernen Geräten hat man jetzt jedoch herausgefunden, dass es sich um nur 10 m Wassertiefe handelt. Es ist auch eigentlich kein See, sondern eine unterirdische Quelle, die vom Ainos Berg gespeist wird.

Poros, umgeben von einem vielfältigen Landschaftsbild

Poros erstreckt sich im Südosten Kefalonias über zwei Buchten. Das eigentliche Zentrum befindet sich in der nördlich gelegenen Bucht, wo sich zahlreiche Restaurants, Strände, Reiseagenturen, Cafés und viele Hotels befinden. In der südlicheren Bucht ist der Fährhafen, und über ein paar Restaurants aber nur wenige Hotels verfügt. Das gebirgige Hinterland ist mit bunten Häuser geschmückt. Poros wurde in den letzten Jahren immer beliebter und ist auch in der Hochsaison gut besucht, dennoch ist die Stadt recht ruhig. Die Küstengewässer bei Poros sind durch das Fischreichtum als echtes Schnorchel-Paradies bekannt! Der schmale Dorfstrand wird im Sommer regelmäßig von den Bewohnern selbst und den Urlaubern besucht. Im nördlichen Teil des Strandes trifft man auf weniger Leute.

Poros

Das wieder aufgebaute Inseldorf Skala

Vom großen Erdbeben 1953 völlig zerstört, wurde das Dorf Skala liebevoll wieder aufgebaut, jedoch ohne jene griechischen Merkmale. Bekannt ist Skala allerdings für die langen, traumhaften Sandstrände. Restaurants, Souvenirläden, Supermärkte und Pensionen siedeln sich aneinander in der Hauptstraße an. Die einzige Sehenswürdigkeit in der Umgebung sind die Überreste einer römischen Villa.

Skala

Die Villa aus der Römerzeit wurde 1956 ausgegraben und war wahrscheinlich der Wohnsitz eines sehr wohlhabenden Römers. Sie wurde bereits im 2. Jh. n. Chr. erbaut, wurde jedoch im 4. Jh. zu einem Brandopfer. Im 9. Jh. wurde der Hauptraum zu einer Kirche umgebaut, die 5 Jahrhunderte später aber ebenfalls abbrannte. Heute ist noch eine überdachte Ruine über einen schmalen Pfad zu erreichen.

Das Fischerdörfchen Katelios mit vielen versteckten Besonderheiten

In den letzten Jahren entwickelte sich das kleine Fischerdorf Katelios positiv zu einem kleinen Tourismuszentrum. Eine ganze Reihe an Apartmenthäuser wurden an der Verbindungsstraße Skala – Argostóli gebaut und es wird immer weiter gebaut, das Ende ist nicht in Sicht. Der Hafen am nördlichen Ende des Ortes wurde so weit ausgebaut, dass nun viele Yachten und Fischerboote dort ihren Platz finden. Der lange Sandstrand mit einem herrlichen Blick auf die Nachbarinsel Zakynthos ist besonders beliebt. Zum Schutz der Meeresschildkröten und deren Nistplätze wurde in Kateliós eine Umweltorganisation gegründet.

Weingut Metaxas

Westlich des Nachbardorfes Mavrata wurde bereits in den 1730er Jahren die ersten Weinstöcke von Giacomo Metaxas, Vorfahre des heutigen Inhabers, angepflanzt. Die Weinkultur in dieser malerischen Umgebung hat bereits eine lange Tradition. Das Weingut Metaxas wurde 1992 von Yannicostas Metaxas und seiner englischen Frau gegründet und führen somit die Tradition fort. Hier werden fünf verschiedene Weine, darunter der bekannte Robola Wein, hergestellt. Auf der modernen Anlage kann man das Weingut auch besichtigen, und die Produkte können vor Ort gekauft werden.

Makropoulo

Jedes Jahr passiert etwas Seltsames in dem kleinen Dorf Makropoulo, das in den Bergen an der Verbindungsstraße liegt und von wo man einen atemberaubenden Blick auf das Ionische Meer hat. Alljährlich an Mariä Entschlafung, wird die Kirche von unzähligen Schlangen heimgesucht. Die Legende besagt, dass sich die Nonnen eines Klosters vor vielen Jahrhunderten nach einem Überfall von Seeräubern in Schlangen verwandelt haben. Seit diesem Zeitpunkt gelten diese Tiere als Glücksbringer. Bei dieser Schlange handelt es sich um die ungefährliche Europäische Katzennatter, wo die Bewohner Kefalonias jedoch fest davon überzeugt waren, dass die Schlangen giftig seien.

Kap Koroni

Wer Ruhe und Entspannung sucht, für den ist der Strand am Kap Koroni, der nach dem Myrtos Beach mit Sicherheit einer der schönsten der Insel ist, genau das Richtige. Der 300 m lange Strand ist lang und mit wunderschönem weißem Sand versehen. Die steile Felslandschaft grenzt den Strand vom Landesinneren ab und im Sommer gibt es hier auch eine Bar und einen Liegestuhlverleih.

Koroni Beach
Koroni Beach

Kloster Sissia

Mitten in der Macchia und einer harmonischen Umgebung, im Süden der Insel zwischen Simotata und Platies, erstreckt sich unterhalb das Kloster Sissia. Unter großen Bäumen lässt sich bei gutem Wetter bis nach Zakynthos blicken. Gebaut wurde das Kloster im 13. Jh. von Franz von Assisi. Anfangs war es mit Sicherheit ein katholisches Kloster, wann es aber zu einem orthodoxen wurde, ist bis heute nicht bekannt. 1953 fiel es dem großen Erdbeben zum Opfer und ist bis heute eine Ruine. Etwa 200 m oberhalb dieser Ruine wurde das Kloster neu errichtet und wird von einer Mauer umgeben. Aufgrund vieler verschiedener Tiere die sich um das Kloster tummeln, kann man hier schon fast von einem Kleinzoo sprechen.
Der Strand unterhalb der Klosterruinen ist nur über das Meer oder zu Fuß erreichbar und somit eher einsam.

(Stand 8/2018)

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